Zur Ostsee

Es sind Herbstferien – und fast ganz Europa ist Corona-Risikogebiet, auch die Niederlande. Also geht es wieder an die deutsche Küste. Unsere Wahl fällt auf Fehmarn.

Montagmorgen geht es los, quer durch halb Deutschland Richtung Küste. Wir kommen sehr gut voran. Der Kasten fährt sich zwischen 100 und 120 km/h  sehr angenehm, die Straßen sind frei und nach 580 km und 7 Stunden Fahrtzeit sind wir auf dem Campingplatz Flügger-Strand auf Fehmarn!
Der Campingplatz liegt direkt am Meer. Keine 150 m vom Stellplatz plätschert die Ostsee vor sich hin.
Fehmarnsundbrücke
Auf der Insel, die vorherrschende Windrichtung ist klar erkennbar
Der Campingplatz Flügger-Strand. Unser Stellplatz ist ca. 150m vom Wasser entfernt

Wenn wir den Sonnenuntergang schon nicht in einem Beach-Club in Noordwijk erleben dürfen, genießen wir ihn halt stilecht mit einem leckern, gekühlten Bierchen direkt an der Ostsee.

Aber das Fehlen jeglicher Brandung gibt einem das Gefühl, an einem Baggerloch zu sitzen.

Nach einer ruhigen, ersten Nacht weckt uns die Sonne und wir verbringen den ersten Tag auf der Insel.

Da ich noch immer keine Lösung für eine Tandem-Halterung gefunden habe, geht es mit unseren alten Rädern los.

Unsere Jüngste leiht sich einen Drahtesel direkt beim Camping Platz, 4€ pro Tag sind mehr als fair – angesichts des „Gefährts“ aber auch kein Schnapper…….

Großartig geplant ist nichts. Wir fahren einfach mal los.

Hier gibt es haufenweise analoge Mäh-Roboter ....
Und die Ostsee hat einen Stöpsel - unglaublich.
Nachmittags kehren wir in den Hafen-Imbiss Kap-Orth ein und genießen hervorragenden Fisch.

Leider müssen wir am zweiten Tag schon abreisen – es muss zuhause etwas Dringendes geregelt werden. Was wir von Fehmarn gesehen haben macht Lust auf mehr – wir werden mit unserem Lutz sicherlich nochmals hierher kommen.

Und zur Nordsee

Nachdem wir gestern von Fehmarn wieder heim gekommen sind und alles, was zu regeln war, geregelt hatten, stellt sich die Frage – wohin nun ?

Ein Blick auf die Corona-Karte engt die Auswahl auch innerhalb Deutschlands immer weiter ein und wieder bis zur Ostsee zu gurken möchten wir eigentlich auch nicht. Also, Deutsche Nordsee. Nicht unser Traumziel aber man nimmt ja, was man bekommen kann.

Also fahren wir nach Cappel Neufeld – da waren wir ja schon im Sommer

Cappel Neufeld. Der Camping Platz wird im September abgebaut. Zurück bleiben die geteerten Wege und ein Parkplatz direkt am Watt. Wir haben Glück und sind die einzigen, die auf die Idee gekommen sind und übernachten frei stehend direkt am Meer
Es gibt sogar noch einen traumhaften Sonnenuntergang
Der morgendliche Blick aus dem Heckfenster.

Nach zwei Tagen völliger Ruhe machen wir einen Abstecher nach Cuxhaven. Dort müssen wir ver- und entsorgen. Die Solaranlage auf Lutz liefert genügend Strom zum Freistehen, aber Toiletten- und Grauwassertank müssen nach 3 Tagen geleert werden.

Wir entscheiden uns gegen den Stellplatz „Zur Schleuse“ und fahren zum „Stellplatz Cuxhaven“. Das Schild „Stellplatz oben belegt“ ignorieren wir geflissentlich und ergattern einen freien Platz in der ersten Reihe – direkt im Hafen. 
Zentraler kann man in Cuxhaven nicht stehen. Der Platz ist riesig und bietet eine Entsorgungsstation und Gasflaschentausch. Ansonsten besteht er aus einem riesigen Parkplatz. Aber das man auf einem so großen Platz einen Automaten ohne EC-Kartenzahlung vorfindet, ist völlig unverständlich. So etwas gibt es nur noch in Deutschland.

Mit dem Fahrrad erkunden wir die Hafenanlagen und die Innenstadt. 

Mittags essen wir Fisch im „Restaurant Austernperle“ – sehr lecker und bei Sonnenschein genießen wir die Aussicht auf den Hafen.

Dazu gibt es standesgemäß „Becks“ – das auch bei uns am Niederrhein gebraut wird. Verrückte Welt …..

Nach dem Tag in Cuxhaven fahren wir wieder nach Neufeld. Diesmal stellen uns an den Kutterhafen von Spieka-Neufeld. 

An diesem Wochenende werden die kleinen Boote aus dem Wasser geholt und für die Wintermonate an Land gebracht. 

Das letzte Boot wird auf einen Hänger geladen und plötzlich sind wir wieder fast völlig alleine.

Wir machen noch eine kleine Radtour nach Dorum-Neufeld
Draußen wird es nun ziemlich nass-kalt. Perfekte Bedingungen für einen Eintopf.

Ollis Käselauch-Eintopf

Zwiebeln andünsten, dann Knoblauch und gewürfelte Kartoffeln (eine Müsli-Schüssel voll) dazu. Kurz anrösten, bis zum oberen Rand mit Brühe auffüllen (ca. 300ml), 2 Stangen klein geschnittener Porree, 2 Paprika, 1 Esslöffel Paprikapulver, ein wenig Chili-Pulver und zwei Mettwürstchen dazu. Das ganze dann 30 Minuten köcheln und gelegentlich umrühren. Zum Schluss noch Schmelzkäse hinzufügen, mit Salz abschmecken und ganz kurz aufkochen – feddich.

Einfach und lecker - Reste gab es keine

Am nächsten Morgen geht es wieder Richtung Heimat. Die Woche verging wieder einmal wie im Flug. Erholung gab es im Überfluss, viel Ruhe und wenig Trubel. Auch unsere zweiten Ferien im Lutz, dem Kasten, waren so, wie wir uns einen Kastenwagen-Urlaub vorgestellt haben. 
Nun noch schnell entsorgen, Vorräte auffüllen und Lutz ist für die nächsten Touren wieder bereit – wenn wir denn Zeit finden.

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