Work & Travel
Jetzt stimmte die Gesamtsituation. Alles passte nach dem „GeilomatNächstesJahrWieder“-Wochenende war ich eh‘ schon an der Nordsee, das Wetter war gut, Anja hatte einen Stapel Klausuren zu korrigieren und ein reines Remote-Projekt stand an. Jetzt war die Gelegenheit, Work und Travel einmal zu versuchen.
Sonntagmittag fuhr ich dann von Renesse aus Richtung Westen immer entlang der Nordsee bis nach Kamperland. Dort hatte ich mir als Stellplatz den „Camperpark Zeeland“ ausgeguckt.
Der Stellplatz ist sehr schön gelegen, gut eingeteilt und macht rundum einen sehr guten Eindruck. Er bietet über 100 Stellplätze, ein Sanitärgebäude mit Duschen und Toiletten (die aufgrund von Corona leider geschlossen waren) und Ver- bzw. Entsorgungs-Plätzen. Eine Rezeption gibt es nicht, aber einen „Camper Kiosk“
Am Camper Kiosk kann man Ein- und Aus-Checken, den Aufenthalt verlängern (4,8,12-Stunden oder Tageweise) und auch den Platz wechseln. Plätze, die durch den Baumbestand keinen SAT-Empfang zulassen (ist mir egal, da ich keine SAT-Schüssel habe) sind sogar bei der Auswahl gekennzeichnet. Für mich war die Information aber deshalb wichtig, da diese Plätze auch geringeren Solarertrag versprechen – und ich wollte ja keinen Landstrom „dazubuchen“ müssen.
Da es gerade erst 13:00 Uhr war, habe ich mir mein Fahrrad geschnappt und eine kleine Tour gemacht. Zwischen Kamperland und Veere fährt eine Fähre. So hat man eine schöne kleine Rundreise – zuerst auf der Ostseite und nach der Überfahrt auf der Westseite des Veerse-Meeres. Über den Oost-Westweg geht es dann wieder auf die Ostseite.
Direkt an dem Stellplatz schließen sich entlang des Ostufers diverse Camping-Plätze und Ferienwohnugen an. Als Eldorado des Wassersports dürfen Segel- und Surfschulen nicht fehlen.
Es ist Sonntag und ziemlich voll.
Nach wenigen Kilometern kam ich an der Fähre an. Leider fuhr mir die Fähre vor der Nase weg und so musste ich 45 Minuten warten. Bei dem Wetter und der Aussicht ist das natürlich äußerst gut zu verkraften.
Nach der kurzweiligen Wartezeit kam die Fähre und – typisch holländisch, pragmatisch – wurden Fahrräder und Passagiere in kubisch dichtester Kugelpackung auf der Fähre verstaut.
Die Überfahrt dauert ca. 20min und schon landet man in Veere an.
Der Ort macht schon einen fast kitschigen Eindruck – als hätte man versucht, einen Motto-Park „typisch holländisch“ zu bauen. Ich habe mich vergewissert – die Stadt hat ihren Ursprung bereits im 13. Jahrhundert. Sie ist also „echt“.
Sehenswert ist sie auf jeden Fall!
Nach einem kurzen Stadtrundgang geht es dann mit „de Fiets“ weiter über den Polerdijk entlang des westlichen Ufers des Veerse Meeres
Die kleine Rundfahrt dauert knapp drei Stunden. Den Rest des Tages verbringe ich mit lesen, kochen und chillen. Der Travel-Part ist damit vorbei……
Nun beginnt der „Work“-Part und es klappt ganz gut. Die Internet-Verbindung aus dem Kasten ist dank der Dachantenne ausreichend.
Nach einem Arbeitstag und 2 Übernachtungen am Veerser Meer fahre ich dann nach Hoek van Holland.
Gut – es ist keine Ferienzeit mehr. Aber es sind knapp 28°C und es ist die Hölle los. Ganz Rotterdam scheint sich Richtung Strand zu bewegen. Trotzdem habe ich Glück und ergattere einen Stellplatz – der LTE Empfang ist wieder völlig ausreichend (typisch für die Niederlande) und ich kann 2 volle Tage direkt an den Dünen arbeiten. Zur Mittagspause gibt es einen schönen Strandspaziergang und abends eine große Runde bis zur Pier und zurück – so hatte ich es mir vorgestellt.